Christchurch und Umgebung...
1186.Tag (Mittwoch) – Rangiora
Hallo Ihr Lieben,
wie versprochen berichten wir euch heute vom Mount Cook Nationalpark und von der Ostkueste der Suedinsel.
Dunedin hinter uns gelassen fuhren wir auf direktem Wege Richtung Mount Cook Nationalpark. Vorerst liess sich der hoechste Berg Neuseelands – Mount Cook mit 3755m – nicht blicken. Tiefhaengende Wolken versperrten uns die Sicht. Nach einer Online-Wetterrecherche entschieden wir uns, ganze zwei Tage auf besseres Wetter zu warten. Dann war es soweit, Mount Cook mit Schneehaube… das war es doch, was wir sehen wollten. So fuhren wir noch am gleichen Tag soweit wie moeglich an ihn heran und genossen auf verschiedenen Wanderwegen die Aussicht auf den Berg. Mount Cook liegt im Aoraki National Park, der zu zwei Dritteln permanent mit Schnee bedeckt ist. Hier befinden sich insgesamt 22 Berge, die ueber 3050m hoch sind. Einfach nur atemberaubend schoen…
Auf kleinen Umwegen ueber den Arthurs Pass – eine Strasse, die die neuseelaendischen Alpen ueberquert – und Hanmer Springs – ein kleiner Ort, der fuer seine heissen Quellen beruehmt ist, erreichten wir Christchurch.
Hier verbrachten wir den Jahreswechsel. Christchurch selbst hat unter den Folgen des schweren Erdbebens ziemlich gelitten. Auch die Innenstadt ist schwer betroffen. Viele Geschaefte mussten geschlossen werden, andere hatten Glueck im Unglueck und betreiben weiter ihre Laeden. Die Innenstadt wirkt wie ausgestorben. Die Angst sitzt allen noch im Nacken, denn immer wieder gibt es Nachbeben, die zu weiteren Schaeden fuehren. Gerade vor zwei Tagen haben wir staerste Nachbeben mit 5.1 auf der Richterskala hautnah miterlebt. Es hat uns morgens gegen 6:00 Uhr geweckt. Zum Glueck hat es nur ein paar Sekunden angedauert! Trotzdem ein sehr ungewohntes Gefuehl… Silvester verbrachten wir auf dem Marktplatz in Christchurch, etwas Live-Musik und ein kurzes Feuerwerk um Mitternacht waren eine nette Abwechslung…
Von Christchurch aus fuhren wir weiter nach Kaikoura – 180km Richtung Norden. In direkter Umgebung der Stadt befindet sich eine Bergkette mit Hoehen ueber 2600m, die sogar jetzt im Hochsommer noch mit etwas Schnee bedeckt sind. Die perfekte Kulisse fuer einen Bootsausflug aufs offene Meer, mit der Hoffnung auf Sichtung von Pottwalen. Das Zusammenspiel von Ozeanstroemungen und Tiefseegraeben sorgt hier fuer eine reiche Artenvielfalt unter Wasser. Somit kann man nicht nur Pottwale, sondern auch Orcas, Delfine, Haie, Pelzrobben, Pinguine, Albatrosse und vieles mehr zu Gesicht bekommen. Sogar Blauwale wurden hier schon gesichtet. Aber die Hauptattraktion stellen die Pottwale dar, die hier ganzjaehrlich zu Hause sind. Gluecklicherweise erwischten wir einen Abend mit ruhiger See. Fuenf Pottwale, zahleiche Schulen von Dusky-Delfinen, Pelzrobben, ein Mako-Hai und Albatrosse zeigten sich uns. Pottwale – durchschnittlich 20m lang und 50t schwer – sollen die groessten bezahnten Lebewesen der Erde sein. Die Zaehne der Pottwale sind mit 30cm Laenge und einem Gewicht von 1kg bestimmt nicht als Kettenanhaenger geeignet. Wir durften die an der Wasseroberflaeche eher traege wirkenden Ozeanriesen beim Verschnaufen von ihren bis zu 80min andauernden und bis zu 3000m tiefen Tauchgaengen beobachten. Ziel dieser Tauchgaenge ist es, ihre Lieblingsspeise, den riesigen Tiefseetintenfisch, zu jagen und im Ganzen zu schlucken. Was muessen das fuer Kaempfe sein… 20m langer Tiefseetintenfisch gegen 20m langen Pottwal. Sehr imposant…
Nun sind wir so gut wie einmal um die Suedinsel rum und haben unseren treuen Nissan Sunny bereits abgegeben. Sicherlich fragt sich der ein oder andere: “Und was nun?” Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Vor einigen Tagen haben wir nun endlich die Zusage fuers Kanada-Visum erhalten. Das heisst, wir werden im Laufe diesen Jahres auf jeden Fall noch nach Kanada fliegen. Wann…, wissen wir noch nicht genau. In Neuseeland werden wir bis Ende Februar bleiben. Die restliche Zeit hier verbringen wir mit einem Farmaufenthalt in Rangiora bei Christchurch. Ein paar Stunden Arbeit am Tag verschaffen uns eine wirklich schoene Unterkunft und drei Mahlzeiten am Tag. Ausserdem haben wir hier die Ruhe, unseren naechsten Reiseetappen zu planen. Nach Neuseeland machen wir uns auf den Weg Richtung Deutschland mit einem 12taegigen Zwischenaufenthalt in Malaysia (wahrscheinlich auf Tioman Island). So werden wir die anstehenden Geburtstage gebuehrend im Kreise der Familie feiern. Wir freuen uns!!! Also, bis schon bald und liebe Gruesse in die Heimat!!!
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