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New Norfolk - Kirschenpflücken und mehr

455.Tag

 

Heute endlich mal wieder ein paar Neuigkeiten von den mittlerweile professionellen Kirschenpflückern und Baumbeschneidern. Inzwischen arbeiten wir schon ganze fünf Wochen und hoffen, dass dies bis Ende März auch so bleibt. Denn bis dahin muss ordentlich Geld gespart werden – einerseits für die nächste Etappe unserer Australien-Rundreise von Tasmanien nach Perth und andererseits für ein heiss ersehntes Wiedersehen mit Jana & Alex auf den Philippinen Ende April. Uns geht es also eigentlich wie euch da draussen. Wir stehen morgens so gegen 6:30 Uhr auf, fangen um 8:00 Uhr an zu arbeiten und haben dann etwa 16:00 Uhr Feierabend. Dann geht es ab in unser “Haus auf Zeit”. Dort wird geduscht, gekocht und nach den AUSTRALIEN OPEN fallen wir dann ins Bett. Ja, ihr habt ganz richtig gelesen. Wir sind seit etwas mehr als zwei Wochen in einem Haus mit Blick über die Berge des Derwent-River-Valleys untergekommen. Wie es dazu kam…

 

Die Geschicht fing ganz harmlos mit einer Einladung zum Essen an. Eine australische Familie (Richard & Beverly) hat lecker Lamm für uns gekocht und noch am selben Abend wurden uns die Schlüssel zu diesem Haus übergeben mit der Bitte um allabendliches Sprengen des Gartens. Ein komplett eingerichtetes, wirklich sehr schön gelegenes Holzhaus, ganz für uns allein. Jeden Abend treffen sich die Känguruhs am hauseigenen Stausee. Auch schwarze Kakadus haben wir auf der 4 ha grossen Farm schon gesehen.

 

Die Familie hat sich ein neues Haus in New Norfolk gekauft und ist jetzt dabei, “unseres” zu verkaufen. In der Zwischenzeit sind sie froh, wenn jemand eine Auge drauf hat. Aber selbst die schönste Zeit muss mal ein Ende haben. Heute ist unsere letzte Nacht hier, denn das Haus ist nun verkauft und wir ziehen aus. Und wie der Zufall es manchmal so will, ziehen wir schon übermorgen in das Haus unseres Farmers, der für ein paar Tage Urlaub macht. Wir verpflegen derweil all seine Haustiere – Schafe, Enten, Hühner, Hunde, Katzen, sprechenden Kakadu… – und können als Gegenleistung in der Zeit alles im Haus nutzen. Einen nächsten Job hat er uns auch schon bei einem befreundeten Farmer besorgt… Also, alles findet sich immer irgendwie und uns geht es echt gut damit abgesehen von der gerade brütenden Hitze hier.

 

Sind ja eigentlich auch nach Tasmanien gekommen, um der grossen Hitze auf dem Festland zu entfliehen. Da hat uns die stärkste Hitzewelle seit 100 Jahren einen Strich durch die Rechung gemacht. Sogar hier wurden Temperaturen von über 40 Grad gemessen. So bleibt bei der sowieso schon trockenen Natur das ein oder andere Bushfire nicht aus. Gerade gestern konnten wir einem Löschhelikopter bei der Arbeit zusehen, der einen Waldbrand im Nachbartal bekämpfte. Das Feuer konnten wir nur riechen, nicht sehen. Jedes Jahr gibt es diese sogenannte Bushfire-Season und es gibt sogar Pflanzen hier, die nur aufgrund regelmässiger Waldbrände ueberleben können. Verrückte Welt…

 

Und zum Abschluss ein paar nicht allzu spektakuläre Bilder – wir bitten um Entschuldigung! ;-) …

 

Seid alle gedrückt und viele liebe Grüsse ins winterliche Deutschland!!!