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Campbell Town - Tasmanien

410.Tag

 

Der kleinste Bundesstaat des Landes mit vielleicht der grössten Vielfalt. Wie schon vorher berichtet landeten wir am 28. November in Devonport und fuhren durch das Herz der Insel über den Midland Highway in die Nähe von Hobart – Tasmaniens Hauptstadt mit einer wunderschönen Lage zwischen Derwent River und Mount Wellington (1270 m). Der angeblich spektakuläre Panoramablick von seinem Gipfel blieb uns aufgrund trüben Wetters leider “erspart”. Von dort fuhren wir weiter Richtung Westen und landeten am Bradys Lake. Hier schlugen wir unser Nachtlager auf und Steffen liess zum ersten Mal seine Angel in ein tasmanisches Gewässer. Die ersten Forellen, für die Tasmanien so berühmt ist, konnte er leider nur sichten. Entschädigt wurden wir dann aber mit der Beobachtung von mindestens vier Schnabeltieren (Platypus - eierlegendes Säugetier) dirket vor unserer “Haustür”.

Der nächste Tag brachte uns in den Cradle Mountain Lake St. Clair National Park. Schon von weitem konnten wir den höchsten Berg Tasmaniens (Mount Ossa, 1617 m) mit seiner weissen Kappe sehen. Wir machten eine kurze Wanderung am Lake St. Clair und fuhren weiter zum Lake Burbury, wo wir die nächste Nacht verbrachten. Auch hier liess Steffens Anglerglück noch immer auf sich warten.

Mit der nächsten Etappe, die über eine grösstenteils kurvige Strasse vorbei an Seen, Flüssen, Wäldern und kleinen Ortschaften (Queenstown, Stahan, Zeehan…) führte, landeten wir am Tullabardine Dam. Die Strecke erinnerte sehr an unsere Vorstellungen von Kanada. Nur gut, dass es hier keine Grizzlies gibt, denn auch in dieser Nacht waren wir mal wieder fernab aller Zivilisation. So ein schöner Platz, dass wir gern noch einen Tag geblieben wären. Dann kam aber der Ranger und empfahl uns abzufahren, da wegen starker Regenfälle der Stausee so angestiegen war, dass die einzige Zufahrtsstrasse gesperrt werden sollte. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen und bauten unser Lager ab und im 50 km entfernten Gowrie Park wieder auf. Dort bot sich auch endlich eine Dusche “nur Haare” (man nimmt, was man bekommen kann).

Weiter über das Tamar River Valley (übrigens jetzt schon im Norden von Tasmanien) und über Launceston – mit rund 100000 Einwohnern die nach Hobart zweitgrösste Stadt Tasmaniens – erreichten wir in der Waterhouse Conservation Area den nächsten Campingplatz. Stellt euch mal vor, direkt auf den Dünen mit Blick aufs Meer, umgeben von Zwergkänguruhs, Echidnas (übrigens auch ein eierlegendes Säugetier) und schwarz gelben Kakadus kostenloses Campen für maximal vier Wochen möglich. In Deutschland einfach unvorstellbar, die Australier haben einfach soviel davon! So ein schönes Fleckchen, da blieben wir glatt vier Naechte.

Mit Lust auf “Me(e)hr” ging es dann weiter in Richtung Osten in die Bay of Fires Conservation Area. Sie heisst Feuerbucht, weil hier, als die ersten “weissen” Siedler nach Tasmanien kamen, diese Bucht von Feuern der Aboriginies gesäumt war. Hier war es wirklich wunderschön, vielleicht die weissesten Sandstrände und das klarste Wasser unserer Reise.

Aber das Bild änderte sich mit einem aufziehenden Schlechtwettergebiet in Verbindung mit einer sogenannten King-Tide (Königsflut). Nach vier Nächten weckte uns morgens starker Regen und ein Blick aus dem Autofenster zeigte uns die riesigen Wellen so nah an unserem Auto, dass wir dachten, es wäre besser aufzubrechen. Wir packten also unsere Sachen und dann… sprang unser Auto nicht an.

Glücklicherweise kam uns ein älteres Ehepaar zur (Start)Hilfe und brachte uns für die nächste Nacht bei sich im Haus unter. Wir kamen in den Genuss einer heissen Dusche, selbstgebackenen Keksen und eines leckeren Abendbrots. Nach dieser Stärkung verabschiedeten wir uns dankend und fuhren weiter Richtung Süden in die Nähe des Freycinet National Parks. Der nächste Tag sorgte für wunderschöne Aussichten auf die berühmte Wineglass Bay und den Hazard Beach auf einer 11 km langen Wanderung.

Unser nächstes Lager schlugen wir am Scamander River auf, wo wir nun endlich wieder in den Genuss von leckerem Fisch (Bream und Aal) kamen. Eine Forelle war bisher noch nicht dabei, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Euch Daheimgebliebenen wünschen wir noch eine schöne Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und natürlich einen juten Rutsch…